Bei Audi hat Innovation Tradition. Mit intelligenten und zukunftsweisenden Technologien schafft es der Automobilhersteller immer wieder, das Unternehmen und seine Produkte neu zu definieren – und damit in Führung zu gehen. Der IN-Campus in Ingolstadt ist ein Paradebeispiel dafür.
Mit dem IN-Campus gelang Audi eine technische Glanzleistung mit internationaler Strahlkraft: ein Null-Energie-Technologiepark, der in naher Zukunft so viel Energie bereitstellen soll, wie er verbraucht. Das Ganze mit optimiertem CO²-Footprint und unabhängig von Öl und Gas. Cleveres Engineering macht es möglich. Und ein Technologiepartner wie Lausser.
Das ehemalige Bayernoil-Raffineriegelände wurde von Audi saniert und schrittweise in einen hochmodernen Technologiepark mit nachhaltigem Energiekonzept transformiert.
Bei der Entwicklung des IN-Campus setzte man auf zukunftsfähige Konzepte und Lösungen, die modular ausbaufähig sind. Wirtschaftlichkeit, Energieeffizienz und Versorgungssicherheit stehen hier ebenso im Fokus wie die Ziele der Energiewende und des Klimaschutzes.
Das Energiekonzept des IN-Campus basiert auf der intelligenten Vernetzung von innovativen Technologien und sog. Energiebausteinen, die Energie entweder regenerativ erzeugen oder mit sehr geringen Verlusten wandeln, verteilen und speichern können. Dazu gehören u.a.:
Durch die konsequente Nutzung aller thermischen Speicher kann der Wärmeüberschuss aus den Sommermonaten im Winter genutzt werden – und umgekehrt.
Das intelligente „Cross Energy Concept“ managt das Zusammenspiel aller Energiebausteine. Es steuert Energieerzeuger und -verbraucher, speichert und wandelt überschüssige Energien, dämpft Verbrauchsspitzen und verschiebt Lasten. Das Ergebnis: maximale Energieeffizienz und optimale Wirkungsgrade.
In einem LowEx-System werden die energetischen Potenziale niedrig gehalten und optimal ausgeglichen. Beispiel: Für eine Raumtemperatur von 20 °C wird hier kein Heizkessel mit Erdgas auf 1.000 °C erhitzt, sondern 10 °C kaltes Brunnenwasser mittels Wärmepumpen auf 30 °C erwärmt. Damit spart man nicht nur Energie, sondern besonders hochwertige Energie, sog. Exergie.
Die Energiezentrale ist das Gehirn und Herzstück der Anlage, die KI-gestützte Steuereinheit. Sie schaltet alle Energiebauseine zu einem hochleistungsfähigen virtuellen Kraftwerk zusammen und reduziert den Bedarf an Primärenergie signifikant.
Wer einen Blick in die Energiezentrale wirft, ist beeindruckt – sowohl von den enormen Dimensionen als auch von der Komplexität. Jede Anlage ist für uns ein Prototyp, aber diese hier sucht technisch und optisch ihresgleichen – auch was die Montageausführung und Qualität der Arbeiten betrifft. Die komplette Technik kommt von Lausser – inklusive LowEx-System, Thermischer Speicherung, Heizung, Kühlung, Sprinklerwasserlagerung, Trink- und Betriebswasserversorgung sowie Mess-, Steuerungs- und Regeltechnik.
80 % der Anlage wurde in unserer Vorfertigung produziert und vor Ort von unseren erfahrenen Teams montiert. Zweimal pro Woche fuhr ein 40-Tonner von Lausser auf die Baustelle nach Ingolstadt, beladen mit fertigen Komponenten. Ohne Verzögerungen schafften unsere Teams so den „Marathon-Sprint“ in nur anderthalb Jahren – vom ersten Spatenstich bis zur Übergabe – und das Ganze mit optimiertem CO²-Footprint.
Modularität und Skalierbarkeit sind wichtige Parameter im Entwicklungsplan des IN-Campus. Dementsprechend flexibel erweiterbar haben wir die komplette Energiezentrale ausgelegt. Aktuell werden nur 10 % der vollen Leistungskapazität genutzt. Rückkühler und andere Komponenten können problemlos nachgerüstet werden. Alle Rohrleitungen sind bereits vorhanden.
Im Auftrag von Audi haben wir auch den Betrieb der Energiezentrale bis zur endgültigen Übergabe übernommen. In diesen sechs Monaten konnten wir das Testing und Monitoring im Dauerbetrieb unter Realbedingungen durchführen. Das hat den Übernahmeprozess für den Kunden sehr erleichtert und ihm gezeigt, dass es keinerlei Mängel gibt. Audi ist entsprechend sehr zufrieden mit der Anlage.