2016 brachten wir die erste Ausgabe des LAUSSER VERTEILERS heraus. Im Vorfeld interviewten wir (die Redaktion) die Unternehmensgründer Karl und Heribert Laußer. Sie berichteten uns, wie alles begann – und sich die Firma vom kleinen, regionalen Handwerksbetrieb zum Technologiepartner führender deutscher Unternehmen entwickelte. Damals fragten wir auch nach den Zukunftsthemen bei Lausser. Karl Laußer antwortete: „Momentan bauen wir eine neue Montagehalle in der Nähe von Regensburg.

Da werden wir mobile Heiz- und Lüftungscontainer im modularen System fertigen. Sie werden einfach an die Schnittstelle von außen angeschlossen, in Betrieb genommen und fertig. Wozu eine eigene Heiz- und Lüftungsanlage stationär einbauen, wenn es so einfach geht? Und wenn der Betrieb größer wird, nehmen wir den alten Container in Zahlung und stellen einen größeren hin. Darin liegt die Zukunft. Sie werden sehen.“

Nur zwei Jahre später wurde 2018 unser neues Werk in Neutraubling eröffnet – mit ausreichend Platz für die Produktion von mobilen Heiz- und Lüftungscontainern und die geplante Erweiterung unserer Vorfertigung. Bereits nach einem halben Jahr hatten wir die maximale Auslastung erreicht.

Das Thema hatte nicht nur Potenzial. Es entwickelte sich rasch zu einem neuen Technologietrend mit großer Nachfrage. Bereits 2019 begannen wir im Werk Neutraubling mit der Erweiterung für zwei Hallen mit Bürotrakt.

Die Idee, Energien und Medien durch externe Technikcontainer bereitzustellen, ist nicht neu. Wir setzen diese Container schon lange auf unseren Baustellen ein.

Die erste große mobile Modulanlage bauten wir bereits 2010 für die Stadtwerke München; damals noch in unserer Unternehmenszentrale in Pilgramsberg.

Neu ist unser Ansatz, die stationären Energieerzeugungsanlagen in Gebäuden nahezu überflüssig zu machen. Diese brauchen nicht nur viel Platz und erfordern große Investitionsvolumen.

Sie sind in Zeiten volatiler Märkte nicht flexibel genug und bieten wenig Spielraum für eine bedarfsgerechte Leistungsskalierung.

Die neuen mobilen Heizungs- und Belüftungsanlagen verschwinden irgendwo auf der Rückseite oder auf dem Dach der Gebäude. Dadurch nehmen sie in der Produktion keinen Platz weg,

sind leicht zugänglich und schnell austauschbar; entweder gegen größere Module mit mehr Leistung oder kleinere, mit geringeren Betriebskosten.

Spätestens seit Corona wissen die Unternehmen auch die Möglichkeit zu schätzen, Einheiten kurzfristig downsizen und so temporär Kosten einsparen zu können.

Dass wir die Module auch im Contracting anbieten, ist besonders für kleinere und Start-Up-Unternehmen attraktiv.

Neben thermischer Energie benötigen Industrieunternehmen auch Medien wie Kälte und Druckluft sowie Anlagen zur Systemtrennung oder Medienverteilung.

Mit unserem modularen System ist so gut wie jede Anforderung individuell lösbar. Flexibel, effi zient, schnell – plug’n play.

PSM ist das Kürzel für PilaSystemModulbau. Er basiert auf dem von der Karl Lausser GmbH entwickelten Pila-Montageschienensystem, das zu den führenden am Markt gehört. Alles, was zu groß oder zu komplex ist, um in Standardcontainern oder Fertiggaragen Platz zu finden, kann mit PSM perfekt realisiert werden.

Dafür kommen, neben dem konstruktiven Lausser-Stahlbau und den Rahmen- und Montageelementen des Pila-Systems, moderne Sandwich-Paneel-Elemente für die Verkleidung bzw. Einhausung der Technikkomponenten zum Einsatz. Je nach Kundenwunsch ist auch eine individuelle Ausführung der Dachkonstruktion möglich.

Fernwärmenetze sind stark im Kommen – aus gutem Grund. Die Energieeffizienz und CO2-Bilanz sind hervorragend. Der Endverbraucher profitiert von einer sauberen, komfortablen Heizungslösung, die WIRKLICH nachhaltig und auf Dauer kostengünstiger ist.

Hier können unsere modularen Lösungen voll die Trümpfe ausspielen: sie sind wirtschaftlich, kompakt, können schnell angepasst und ausgetauscht werden; und sie sind in späteren Projekten problemlos wiederverwendbar.

In Taufkirchen waren bereits drei Blockheizkraftwerke in Standardcontainern in Betrieb – mit einer Gesamtleistung von 1,5 MW. Unser Modul ließ sich perfekt integrieren und übernimmt seit der Inbetriebnahme wichtige Aufgaben im Fernwärmenetz: die präzise Wärmeverteilung im Netz, die Kompensation auftretender Netzspitzen und die Maximierung der Betriebsund Ausfallsicherheit.

Dafür statteten wir unser Modul u. a. mit einem zusätzlichen Spitzenlastkessel mit knapp 1 MW und einen Reservekessel mit 1,6 MW aus. Die Anlage verfügt jetzt über eine Gesamtleistung von ca. 4,1 MW.

Die Bauherren in Taufkirchen waren – und sind – mit unserer Arbeit sehr zufrieden, sowohl was die schnelle Inbetriebnahme betraf, als auch die durchdachte Systemplanung und Qualität der Ausführung. Unsere Systemplaner finden sich in beengten, unübersichtlichen Räumen planerisch sehr gut zurecht und verstehen es, diese wartungsund bedienerfreundlich zu konstruieren.

Auch davon zeigen sich die Fachleute der Gemeindewerke Taufkirchen beeindruckt. Es hilft ihnen, Zeit und dadurch Kosten im gesamten technischen Produktzyklus zu sparen.

Was intelligent geplant wurde, verlangt auch nach einer hochwertigen und zügigen Umsetzung. Dafür setzen wir seit Jahren stark auf die Vorfertigung im eigenen Haus. Vergleichsweise kleine Projekte wie das in Taufkirchen aber auch Mammutprojekte wie ein Siemens Headquarter oder das BMW Forschungsund Innovationszentrum in München profitieren davon. Viele Projekte sind heut zutage ohne eine Kombination der Ausführung vor Ort mit der Vorfertigung von Bauteilen bzw. Anlagenabschnitten kaum zu realisieren – weder terminlich noch organisatorisch.

Aus diesem Grund haben wir unsere Vorfertigung weiter ausgebaut und im Neutraublinger Werk eine zweite Produktionslinie für Rohrleitungsbaugruppen und Montageschienenvorbereitung geschaffen. Sie ermöglicht uns kurze Montagezeiten wie in Taufkirchen und unterstützt unseren Stammsitz Pilgramsberg bei großen TGA-Projekten.