Volle Kanne effiziente Energie

Lausser sorgt beim Milchproduktehersteller Bayernland für Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit

Bayernland erzeugt mit der Milch von rund 2.500 Lieferanten konzernweit 200.000 Tonnen Milchprodukte im Jahr! Für die Herstellung wird viel Energie benötigt. Deren kosteneffi ziente Bereitstellung ist für Bayernland ein wichtiger Erfolgsfaktor. Lausser sorgte dafür und baute an den Standorten Amberg und Regensburg je ein hoch modernes Blockheizkraftwerk zur modernen, energiesparenden und wirtschaftlichen Wärme- und Stromversorgung.

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Bayernland ist ein Unternehmen mit Tradition, das sich seiner Verantwortung gegenüber den nachfolgenden Generationen und der Umwelt bewusst ist. Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung haben hier ebenso Priorität, wie die Sicherung der Arbeitsplätze durch Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit. Dies macht sich in allen Bereichen der Wertschöpfungskette bemerkbar; Angefangen bei der regionalen Futtermittel- und Milcherzeugung über den Kraftstoff- und Energieverbrauch bis hin zu den Produktionstechniken.

 

Um den Einsatz von Energie, Rohwaren, Zusatzstoffen, Verpackungsmaterialien und Reinigungsmitteln zu reduzieren, werden Arbeitsprozesse, Produktionsanlagen und die gesamte Produktionsprogrammplanung möglichst optimal gesteuert und kontinuierlich verbessert.

Um die Wärme- und Stromversorgung an verschiedenen Standorten wirtschaft l ich und energiesparend zu gestalten, beauftragte Bayernland Lausser 2015 mit Machbarkeitsstudien für vier seiner Milchwerke – darunter die Standorte Amberg und Regensburg.

Zeitliche Herausforderung mit Bravour gemeistert

Da der Termin der Inbetriebnahme fest fixiert war, blieben Lausser für die Erstellung der Planung der Leistungsphasen 1-4 nach HOAI – inklusive der behördlichen Genehmigung – nur vier Monate. Von der ersten Vor-Ort-Besichtigung Ende August 2015 bis zur Vorstellung der Ergebnisse, der anschließenden Überarbeitung und der Einigung auf die effizienteste und wirtschaftlichste Variante, verstrichen gerade einmal zweieinhalb Wochen!

Bereits Ende September wurden die Projekte der Genehmigungsbehörde in Regensburg vorgestellt. Die Erstellung der Genehmigungsplanung dauerte weniger als einen Monat. Die fertigen Unterlagen wurden zur Genehmigung der Anlagen Mitte Oktober vorgelegt. Diese erging dann Mitte Dezember.

Intelligente Energieerzeugung mit cleverer Abwärmenutzung

Für eine ressourcenschonende und wirtschaftliche Wärmeversorgung wurde für die geplante Erweiterung der vorhandenen Energieproduktion ein Blockheizkraftwerk (BHKW) mit Abwärmenutzung des Bestandskessels eingesetzt. Für die Optimierung des bestehenden Dampfprozesses kam eine Mikrogasturbine in Verbindung mit einem Gasturbinen-Abgas-Brenner zum Einsatz.

Die im BHKW (Hauptanlage) erzeugte, thermische Energie wird nun für die Versorgung der neuen Niedertemperaturverbraucher (Produktionsprozesse und Reinigungssystem) genutzt,

wobei ein Teil der thermischen Grundlast des Dampfkessels mit dem BHKW ersetzt und somit der Kessel entlastet werden kann. Die erzeugte elektrische Energie kann den Strombedarf des Standortes zu 35 % (bei 6500 Bh/a) abdecken.

Die Abgase des BHKW mit 488°C Abgastemperatur werden in den bisher noch ungenutzten 4. Zug des Bestandskessels eingeleitet und dort durch Abwärmenutzung zur zusätzlichen Dampferzeugung und Wärmerückgewinnung im Economiser genutzt.

Zahlen & Fakten

  • Elektrische Leistung BHKW: 637 kW
  • Thermische Leistung: 408 kW (ohne Abgaswärme)
  • Nutzung der Abgaswärme im Dampferzeuger: 186 kW
  • Nutzung der Abgaswärme im Economiser: 150 kW
  • Elektrische Leistung Mikrogasturbine: 185 kW
  • Einsparung Gasbedarf: 335 kW

Energieeinsparung durch Mikrogasturbine

Das energiereiche Turbinenabgas der Mikrogasturbine (Nebenanlage) mit 280 °C Abgastemperatur und ca. 17,5 % Restsauerstoff wird zu 100 Prozent im Gasturbinen-Abgas-Brenner, der direkt den nachgeschalteten Wärmeerzeuger (BJ2013) befeuert, als Verbrennungsluft genutzt.

Die wichtigsten Einsparpotentiale der Mikrogasturbine sind die Einsparung der Wärmeleistung, die in der Abkühlung der Turbinenabgase steckt (ca. 208,13 kW) und der Wärmeleistung, die man nicht benötigt, um Frischluft aufzuheizen (ca. 127,19 kW).

Somit konnten – im Vergleich zum alten Brenner – durch den Einsatz der Mikrogasturbine rund 335 kW an Gasbedarf eingespart werden.

Zudem erzeugt die Mikrogasturbine 185 kWel an wertvoller elektrischer Energie, welche zusammen mit dem BHKW zur Deckung des Eigenstrombedarfs zur Verfügung steht.

Die Kombination aus Turbine und Brenner garantiert dabei nachhaltig niedrigste Emissionswerte und unterschreitet im gesamten Regelbereich zuverlässig die EU-Anforderungen.

Ziele erreicht. Kunde zufrieden.

Das Bayernland-Projekt wurde – von der Grundlagenermittlung bis zur technischen Ausführung – komplett von Lausser durchgeführt. In der Machbarkeitsstudie standen die Kundenwünsche,

Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit im Vordergrund. Alle Ziele wurden zur vollen Zufriedenheit der Firma Bayernland erreicht.

Halle für das Blockheizkraftwerk
Rohre auf Stahlträgern zwischen den Kesseln in der Anlage
Blockheizkraftwerk (BHKW) mit Abwärmenutzung des Bestandskessels im Milchwerk von Bayernland
Anlage neben großem Kessel
Detail mit Beschilderung "Abgasschalldämpfer 1 Kondensatleitung"
Grüne Energieanlage
Konstruktion auf dem Dach des Milchwerks von Bayerland
Detailaufnahme des PILA-Systems von Lausser auf dem Dach der Milchwerke von Bayerland