"Es ging stets bergauf"

Interview zu „50 Jahre Lausser“ mit Josef Sagstetter

Wenn man Karl und Heribert Laußer nach der Rezeptur ihres Erfolges fragt, nennen sie – allem voran – die guten Mitarbeiter. Ein Mann, der sie auf ihrem Weg viele Jahrzehnte treu begleitete, ist Josef Sagstetter, der kaufmännische Leiter des Unternehmens und enge Vertraute der beiden.

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CG*: Herr Sagstetter, Sie sind seit 34 Jahren im Unternehmen. Wie kamen Sie zur Firma Lausser? 

Josef Sagstetter: Nach meinem Studium der Betriebswirtschaft an der FH Regensburg sammelte ich berufliche Erfahrungen bei einer Leasinggesellschaft, in einem mittelständigen Stahlbaubetrieb und im Controlling eines Konzernunternehmens. Im April 1987 kam ich dann zur Firma Lausser. Hier traf ich auf zwei Brüder, die einen Handwerksbetrieb mit damals schon etwas mehr als 100 Mitarbeitern führten. Beide waren jung, dynamisch und voller Energie. Sie ergänzten sich hervorragend.

CG: Wie sah die Rollenverteilung der beiden aus? Welche Aufgaben übernahmen Sie? 

Josef Sagstetter: Karl Laußer war der Praktiker, dem kein technisches Problem zu schwierig war und der immer neue Ideen hatte. Heribert Laußer war mehr kaufmännisch orientiert. Er knüpfte Kontakte zu Bauherrn, Ingenieurbüros, Lieferanten und machte sich bei allen einen Namen. Heribert kalkulierte, holte die Aufträge rein, begleitete das Projekt kaufmännisch und war zur Stelle, wenn den Kunden der Schuh drückte. 

Karl kümmerte sich um die Ausführung der Projekte, war regelmäßig auf der Baustelle, diskutierte mit den Monteuren. Parallel baute er die Vorfertigung im Unternehmen auf und entwickelte ein eigenes Montagesystem, das PILA-System. Auch für mich war bei Lausser noch Platz. Ich übernahm die kaufmännische Verwaltung, organisierte die kaufmännischen Abläufe, das Personalwesen mit Lohnabrechnung und die Finanzbuchhaltung samt externem Berichtswesen. Daneben baute ich ein Baustellencontrolling auf, das jederzeit über den finanziellen Verlauf der Baustelle Auskunft geben konnte. 

CG: Sie wechselten damals von einem Konzern zu einem aufstrebenden Handwerksbetrieb. Wie war das für Sie? 

Josef Sagstetter: Nach meiner Konzernerfahrung mit äußerst trägen Strukturen traf ich bei Lausser auf zwei Unternehmer mit Innovationsgeist, Entscheidungsfreudigkeit und Spontanität. Es wurden keine Entscheidungen auf die lange Bank geschoben. Also ideale Voraussetzungen, um optimal arbeiten und etwas bewegen zu können.

 

1994 – Josef Sagstetter, Karl Laußer und Heribert Laußer
1994 – Josef Sagstetter, Karl Laußer und Heribert Laußer
Josef Sagstetter im Interview
Interview zu "50 Jahre Lausser" mit Josef Sagstetter

CG: Karl und Heribert Laußer sind Pioniere und Gentleman-Unternehmer. Wenn sie nach ihrem Erfolgsrezept gefragt werden, geben sie sich aber immer sehr bescheiden und verweisen auf die Mitarbeiter. SIE seien der Grund, weshalb sich das Unternehmen so gut entwickelt habe. Sehen Sie das auch so?

Josef Sagstetter: Karl Laußer ist ein begnadeter Techniker, Erfinder und Forschergeist. Heribert Laußer ein brillanter Unternehmer und Stratege. Ohne die beiden säßen wir jetzt nicht hier. Aber, um mit den Worten von Karl zu sprechen: „Eine Anlage baut keiner alleine“. Eine der wichtigsten Säulen hier bei Lausser sind die Mitarbeiter – vom Lehrling bis zum Ingenieur, vom Monteur bis zum Montagemeister. Sie sind sehr gut ausgebildet und bringen eine super Teamleistung. Die gesamte Mannschaft hat zu dem beigetragen, was wir heute sind. Das Unternehmen entwickelte sich zu einer großen Familie, die zusammenhält. Es ging stets bergauf. Die Aufträge wurden von Jahr zu Jahr größer. Wir machten uns einen Namen in der Branche und bei den Kunden. Zu diesen zählen inzwischen fast die gesamte Automobilindustrie, große Konzerne und viele bedeutende, international agierende Unternehmen.

CG: 50 Jahre Lausser haben Maßstäbe in der Branche gesetzt und die eigene Messlatte ziemlich hoch gelegt. Wie wird es weitergehen mit der großen Lausser-Familie? 

Josef Sagstetter: Lausser wird seine Erfolgsgeschichte fortsetzen. Alle Voraussetzungen sind vorhanden. Unsere Aufgaben in der Industrie werden nicht weniger werden. Mit unseren motivierten und engagierten Mitarbeitern, der erfahrenen und kompetenten Führungsmannschaft und unserem gemeinsamen Know-how wird sich das Unternehmen auch in Zukunft positiv weiterentwickeln und sich auf dem Markt gut behaupten können. Da habe ich keine Zweifel. 

 

*Das Interview führte Christian Gosciniak (JANDA+ROSCHER, Die WerbeBotschafter)